Letzte Gäste 
Tuesday, 17.June 2014, 15:19
Posted by Matthias
Unsere letzten Gäste haben die Insel verlassen. Das Wetter war nicht mehr so glorios wie zuvor in den letzten Tagen mit viel Wolken, etwas Nebel und Nieselregen. Andrea und Sonja haben den Aufenthalt aber sichtlich genossen und haben das meiste aus ihrem relativ kurzen Aufenthalt gemacht. Sie waren permanent unterwegs auch teilweise zu Zeiten, als wir schon (oder noch) im Bett waren. Dank der langen Tage können auch gut erst um 22:00 noch Sehenswürdigkeiten besichtigt oder sogar eine kleine Wanderung gestartet werden. Sonnenaufgang ist nun um kurz vor 4 und Sonnenuntergang ca. 22:30. Aber selbst um Mitternacht ist es noch nicht ganz Dunkel.

Am Samstag waren wir mit unseren Gästen wieder am Marwick Head, wo tausende von Wasservögeln an den Klippen brüten. Dieses Mal war aber der Nebel die Nummer eins und am Anfang konnte man das Meer unterhalb der Klippen (ca. 100m hoch) nur sehr knapp ausmachen. Wir hatten die Geduld über eine Stunde zu warten und plötzlich hat es aufgerissen und die ganze Pracht der Klippen kam zum Vorschein. Wir hatten auch hier wieder das Glück ein paar Papageientaucher zu sehen, leider nur relativ weit weg, aber es ist trotzdem immer wieder ein Highlight.

Der Sonntag stand ganz im Zeichen des Sports, zumindest für mich. Theoretisch wäre das mein Halbmarathon Tag gewesen. Da ich aber seit mehr als einem Monat mit Achillessehnenproblemen zu kämpfen habe und fast nicht mehr trainieren konnte, entschloss ich mich schweren Herzens auf das Rennen zu verzichten. Den Entscheid leichter gemacht hat mir, dass am gleichen Tag die Leichtathletik Wettkämpfe Orkney gegen Shetland der Junioren durchgeführt wurden (Inter-County). Es war schön mal an einem Wettkampf dabei zu sein und 'meine' Athleten, die ich jeweils Donnerstag trainiere, anzufeuern. Als ich dann noch einen offiziellen Orkney Inter-County Pullover geschenkt bekam, auf welchem 'Coach' steht, konnte eigentlich nichts mehr schief gehen. Als Weitsprung-Offizieller durfte ich einige Bestweiten meiner Schützlinge messen. Die Stimmung am Ende des Wettkampfs bei den Staffeln (bei welchen auch die anderen drei Milsoms heftig mitfänten) war einmalig, umso mehr, als sich Orkney mit der allerletzten Staffel noch den Gesamtsieg sichern konnte.

Am Abend haben wir uns dann eingeladen bei den Büffel-Farmern nebenan, um das Schweiz-Spiel auf einem grossen Fernseher zu verfolgen. Wir haben hier im Haus keinen Fernseher und schauen die Spiele im Internet, das nicht immer ganz so zuverlässig ist. Die Kinder liessen es sich nicht nehmen, sich Schweizerkreuze auf die Backen zeichnen zu lassen. Die Euphorie liess etwas auf sich warten. Ob das mit dem etwas lahmen Spiel zusammenhing, oder mit der Tatsache, dass wir so weit weg von der Schweiz sind, kann ich nicht beurteilen.

Nun kommen nochmals etwas ruhigere Zeiten auf uns zu. Es gibt aber noch ein paar Sachen, die wir gerne noch abhaken würden wie z.B. Egilsay, Wyre, Copinsay, Mountains of Hoy, Happy Valley, Mine Howe. Unsere Heimreise ist geplant, heute in einem Monat sind wir wieder zurück. Es wird dann aber wohl nicht sehr lange dauern, bis wir wieder mal in Orkney halt machen. Die vielen schönen Orte und tollen Bekanntschaften wollen und können wir nicht einfach vergessen.

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Die Zeit rast 
Tuesday, 10.June 2014, 12:54
Posted by Natalie
Wahnsinn, die Zeit zerrinnt uns so richtig zwischen den Fingern in einem Monat sind wir schon am Packen! Zwischen unseren Gästen bleiben uns oft nur ein oder zwei Tage und nach dem unsere Freunde aus den USA abgereist sind, kamen wir nicht mal dazu, einen Deutschen Blog zu schreiben. Den Englischen konnte ich noch machen, bevor es ans Aufräumen und Einkaufen ging. Vielleicht habt ihr den ja gelesen, und/oder unsere Fotos auf Facebook oder unserer Fotoseite angeschaut.
Auch ein neuer Zeitungsartikel ist in unserer Lokalzeitung erschienen - zum ersten Mal in der Freitagsausgabe, die an alle Haushaltungen verteilt wird. (Den Artikel findet ihr hier.)

Morgen kommen unsere letzten Gäste, und nach dem das B&B, das an Ostern hätte einzugsbereit sein sollen, noch nicht fertig gebaut ist, hatten wir ziemlich Mühe, kurzfristig eine gute Unterkunft zu finden. Jetzt haben wir einen Nachbarn gefunden, der uns seinen Wohnwagen ausleiht und diesen beim Community Center gleich in der Nähe aufstellt! Dort haben sie Strom und Sanitäre Anlagen und wir hoffen jetzt einfach ganz fest, dass der Wohnwagen schön und gmüetlich ist!

Das Wetter ist unterdessen sommerlich warm (20Grad) was für uns perfekt passt und die Kinder gingen gestern in den Shorts zur Schule!

Auch haben sie im Garten eine Hütte gebaut - und sogar darin übernachtet! Wir geniessen den Sommer - auch wenn zwischendurch der Sea Haar (Nebel) zu uns kriecht und alles grau wird - umso grösser dann die Freude, wenn die Sonne wieder scheint!

Wir freuten uns alle riesig auf die Ankuft von Jennifer, Markus, Calvin und Flynn! Und am Freitag kamen sie dann mit ihrem Wohnmobil auf Orkney an!
Am Samstag besuchte Nanouk einen Wikinger Tag (und durfte im Theater den heiligen St. Magnus spielen - und gewann den WikingerWettkampf!) und wir besuchten Kirkwall, die Kathedrale und die Umgebung.

Am Sonntag waren wir dann alle bei unseren Freunden und Nachbarn. Sie haben einen „Open Farm Day“ durchgeführt, und luden dazu alle Leute von Orkney ein, ihre Farm und ihre Büffel kennenzulernen. Schon bei den Vorbereitungen halfen wir mit und hofften, dass einige Leute zu Besuch kämen, da die Büffel erst seit einem Jahr hier sind - und die Bekanntheit für sie natürlich sehr wichtig ist.
Schon kurz nach Beginn (eigentlich ziemlich unüblich für Orkney) kamen die Leute in Strömen und wir merkten, dass die zwei Leute im nigelnagelneuen Catering Trailer wohl kaum nachkommen würden. Ich ging hinein, um kurz - während der strengsten Zeit - zu helfen, und kam erst kurz vor fünf wieder raus - ziemlich nudelfertig! Wir verkauften Buffalo Burger, Buffalo Würstchen und Buffalo Steaks und die Leute waren begeistert!

Nach etwa einer Stunde kam Matt vorbei und fragte ob wir Hilfe bräuchten. Da uns die vorberteiteten gebratenen Zwiebeln etwas knapp schienen erklärten sich Matt und Jennifer bereit, ein paar mehr „kurz anzubraten“. Als sie die brachten waren unsere aber schon aufgebraucht - und die Schlange immer noch unglaublich lang! Jennifer und Matt standen dann fast den ganzen Tag in der Küche am Zwiebeln schälen, schneiden und braten und mehr als einmal kamen die neuen Zwiebeln genau in dem Moment, in dem unsere fertig waren - The Milsoms saved the day!
Die Buffalo Farmers waren natürlich unglaublich dankbar - und überhäuften uns mit unglaublich feinen Steaks, Burgers und Cookies (die wir vergessen hatten zu verkaufen) und so genossen wir zu Hause einen megafeinen Znacht - und am nächsten Tag gleich nochmals!

Auch wenn es nicht ganz ein lazy Sunday war, so hatten wir es doch alle genossen, die 500 Gäste zu verpflegen und unseren Freunden auszuhelfen!

Die Kinder genossen den Tag auf der Farm - und mein liebster Anblick waren wohl die fünf Farmer aus der Nachbarschaft, die die grossen Büffel bewunderten. Der Stier kam angestapft und die Farmer machten einen Schritt retour. Maleah ging an ihnen vorbei und streichelte ihn - unter den überraschten Blicken der gestandenen Männern!


Natürlich zeigten wir auch Jennifer und Markus die schönsten Orte von Orkney, am meisten genossen wir alle die Zeit am Beach - und das Zusammensein!


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Wetterpech und Tierfreuden 
Tuesday, 27.May 2014, 13:28
Posted by Natalie
Juhui! Heidi und Oswald sind gekommen. (Matts Eltern und Nanouk und Maleahs Nana und Nini) und wir haben uns sehr gefreut, auch ihnen „unsere Insel“ zu zeigen. Leider waren die Wetterprognosen lausig - und ausnahmsweise waren sie richtig und wir hatten die ganze Woche kaum Sonne!
Trotzdem machten wir das Meiste aus ihrem Besuch und genossen es, mit ihnen zusammen zu sein!
Natürlich durfte ein Besuch in der Kathedrale nicht fehlen - und unsere Tourguidin Maleah ist unterdessen schon ganz routiniert - auch wenn sie noch auf die Zehenspitzen stehen muss, um ins Buch der Opfer sehen zu können! (siehe Bild unten)

Dem Wetter entsprechend machten wir viele Indoor Aktivitäten wie Whisky Distillery, Orkney Museum, Library, Schule besuchen, St. Magnus Visitors Centre aber auch die Outdoor Klassiker wie Ring of Brodgar, Standing Stones und Skara Brae durften nicht fehlen!
Standing Stones gingen wir sogar zweimal: Einmal mit Heidi und Oswald und dann nochmals mit der ganzen Familie für ein Milsom-Fotoshooting, weil nächste Woche wieder unser Zeitungsartikel ansteht und wir über die klassischen Touristenorte sprechen - und erst dann merkten, dass wir kein Foto von uns vieren an einem dieser Orte haben. Da das Wetter halt auch da düster war, haben wir auch ein paar andere Fotos zur Auswahl an die Redaktion geschickt und sind gespannt, welches sie wählen.


Am Samstag besuchten wir Mull Head, die Klippen „vorne an unserer Halbinsel“ und widererwartet war das Wetter gar nicht so schlecht! Es gab sogar ein paar Sonnenstrahlen - und sogar Heidi war ein Weilchen im T-shirt - und wir alle waren oft Jackenfrei! Wir genossen es, sahen sogar einige Puffins und andere Meeresvögel und hatten Picknick in Nanouks Lieblingsbucht! Natürlich durfte auch ein Kaffee /heisse Schoggi nicht fehlen, schliesslich war der Kelly Kettle mein Geburtstagsgeschenk von Heidi und Oswald!

Ein weiteres Highlight war die Flaschenpost die Nanouk fand - schon die zweite! Von einer älteren Lady aus North Ronaldsay, die eine Brieffreundin gleichen Alters sucht - und falls wir nicht im gleichen Alter seien, sollen wir den Brief doch bitte an eine solche weiterreichen :o)

Am Sonntag gingen wir nach Birsay. Vor drei Jahren hatten wir hier die Puffins sehr nahe gesehen und hofften natürlich, dass dies wieder so werde. Leider waren sie diesmal viel weiter unten, aber es war doch ein schöner Ausflug und wir freuten uns auch über die Möwen die ganz nahe an uns heranflogen und uns beäugten!


Matt, Heidi und Oswald fuhren dann noch weiter nach Yesnaby, um die Klippen dort zu bewundern - und hofften auf eine Sichtung des Primula Scottica, welches sich aber rar machte.

Und dann, schwuppdibupp, war die Woche vorbei, und es war schon wieder Zeit auf Wiedersehen zu sagen! Zum Glück geht es nur zwei Monate, bis wir sie wieder sehen - und die Vorfreude auf unsere Familie ist auch das, was uns zurück in die Schweiz zieht!
Am Montag zog dann der Sea Harr ins Land (Nebel...) und wir waren froh, dass Heidi und Oswald wenigsten keinen solchen hatten! Aber als dann am Abend die Sonne durchs Fenster schien fühlten wir uns schon etwas veräppelt, dass wir ihnen keinen richtig sonnigen Tag hatten bieten können!

Jetzt hoffen wir einfach, dass es für die nächsten Besucher wieder sonniger wird!

Ah, aber jetzt fällt mir ein, dass ich ja eigentlich noch über die Tiere hier schreiben wollte:
Gestern ging ich eine Nachbarin besuchen. Auf dem Retourweg kam mir ein Hund entgegen, der sich freute, mich zu sehen, und neben mir her rannte, bis er zurückgerufen wurde, als ich bei den Büffeln ankam. Nie hätte ich gedacht, wie „kuschelig“ Büffel sein können, bis ich dabei war als „Mister Bull“ (der Bulle der Büffelherde der Nachbarn) mit der Nachbarin „kuschelte“ und träumerisch die Augen schloss, als sie ihn streichelte. Auch als ich an den Zaun der Büffel kam, kamen sie gelaufen. Nach einer ersten Scheu, liess sich der erste streicheln und danach drängelten alle nach vorne, um auch gestreichelt zu werden. Dies dauerte seine Zeit, da ich natürlich keinen auslassen wollte!

Schon beim nächsten Gehege musste ich wieder stehen bleiben, weil natürlich auch die drei Schafe gestreichelt werden wollten, die neben uns wohnen!

Frohen Herzens ging ich nach Hause!

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Reisen und Besuche 
Monday, 19.May 2014, 21:16
Posted by Matthias
Wie ihr sicher unschwer feststellen konntet, ist unsere Blog-Kadenz seit den Frühlingsferien massiv gesunken. Das hat zwei Gründe: Erstens sind nun sehr oft Besucher hier, so dass wir unsere vormals freien Tage nicht mehr mit Blog schreiben verbringen, sondern mit dem Herumzeigen der Sehenswürdigkeiten in Orkney. Zweitens gibt es neben den Besuchern nicht mehr sehr viel Neues zu berichten. Der siebte Besuch in der Kathedrale ist nicht mehr ganz das gleiche wie der erste. Trotzdem ist jede Sehenswürdigkeit wieder etwas anders, ein bisschen anhängig von der Stimmung der Besucher.

Letzte Woche waren Maleahs und Nanouks Göttis mit Lenny hier zu Besuch. Auch sie hatten wieder einiges Wetterglück, dieser Monat war bisher recht trocken. Die zwei liessen es sich natürlich nicht nehmen den kürzesten Linienflug zu absolvieren und so konnten wir eine weitere Reise auf eine Insel (Westray) um diesen Flug herum planen. Wir folgten den beiden mit der Fähre, dieses Mal aber ohne Auto. Das Auto hatten wir direkt in Westray gebucht und die Eigentümer hätten die Göttis eigentlich am Flughafen abholen sollen. Daraus wurde nichts. Immerhin wurden sie von einer hilfsbereiter Frau zur ‚Mietstation‘ gefahren. Das grosse Auto stellte sich als nicht sehr gross heraus. Als sie uns bei der Fähre abholten, stellte sich zudem heraus, dass ein Reifen beinahe platt war. So tuckerten wir mit 30km/h zurück in die ‚Hauptstadt‘ um jemanden zu finden, der unseren Pneu aufpumpen könnte. Dort angekommen stellten wir fest, dass ein Nagel im Pneu steckte. Wir gingen also wieder bei der Mietstation vorbei und forderten das andere Auto, das noch kleiner war, aber wenigstens (etwas) mehr Luft in den Reifen hatte. Nicht ganz gesetzeskonform fuhren wir mit 7 Leuten auf 5 Plätzen zu unserer Unterkunft, mittlerweile auch hier auf alles gefasst nach unserem Abenteuer mit dem Auto. Die Unterkunft (West Manse) hat dann aber alle unsere kühnsten Erwartungen übertroffen.

Wir wurden mit Scones und frischen Eiern begrüsst (sie wurden uns nicht etwas nachgeschmissen ...). Der nächste Tag auf Westray war gefüllt mit Schlossbesichtigung, Muscheln suchen, Sand-/Grastürmen besteigen, Puffin watching und natürlich einem Fish and Chips im lokalen Restaurant. Die Puffins (Papageientaucher) sahen wir so nah, wie wir uns das nicht erträumt hätten (siehe Bilder links‚unsere Orkney Fotos‘). Wir konnten uns kaum losreissen.



Am Samstag war schon wieder Heimreise angesagt, weil wir die Parade zum Norwegischen Nationalfeiertag in Kirkwall nicht verpassen wollten. Zudem hatte Nanouk ein Netball Turnier (ähnlich Basketball), an dem er gebraucht wurde. Und da er 20 der 33 Körbe für sein Team machte, ist es sicher nicht übertrieben formuliert, dass er der Star der Mannschaft war!


Ich konnte es auch nicht lassen, noch notfallmässig einem Fussballklub beizutreten um zwei Spiele zu absolvieren. In Orkney wird der Parish Cup gespielt. Das ist ein Wettkampf zwischen den alten Gemeinden. Deerness ist immer etwas knapp mit Leuten, leider so knapp, dass es auch mit mir nicht für elf gereicht hat. Wir haben dann trotzdem ein Spiel gespielt, wenn auch kein offizielles. Und so bin ich nach 25 Jahren fussballfreier Zeit zu einem sehr kurzen Comeback gekommen.


Hier läuft im Sommer wirklich sehr viel mehr als im Winter, auch in der Schule jagt ein spezieller Event den nächsten. Ist ja auch kein Wunder, wenn die Tage so lange sind. Mittlerweile geht hier die Sonne um 4:30 auf und erst um 21:45 wieder unter.

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Immer diese Sonne 
Friday, 09.May 2014, 17:59
Posted by Natalie
Juhui, das Wetter ist unglaublich schön im Moment. So schön, dass die Kinder beim Znacht manchmal reklamieren, weil die Sonne so heiss in den Wintergarten scheint - aber ich geniesse es ungemein. Vor allem, wenn ich, wie vorhin, nach dem Mittagessen mit Matt aufs Bänkli vor dem Haus sitzen kann und wir dort einen Tee trinken können, und die Oystercatcher, Hasen und Lämmchen im (Nachbars) Garten bewundern können!
Unterdessen ist schon wieder unglaublich viel passiert, so dass ich sogar die Agenda hervor genommen habe, um nichts zu verpassen!
Am Freitag fuhr ich mit meinen Eltern zur Italian Chapel und von dort fuhren sie dann alleine zur Fähre, während ich ins Steptanzen düste.


Anschliessend besuchte ich Nanouk und seine Klasse, die an einem Tag Rugby Festival teilnahmen. (Tag Rugby ist ähnlich wie Rugby, aber anstatt den Gegner umzuwerfen um an seinen Ball zu kommen, zieht man ihm „den Bändel weg“, dann muss er passen.) Es ist ein tolles Spiel und eigentlich wäre das auch für die Schweiz ein tolles Spiel mit viel Abgeben, Passen und Schauen, was die andern machen.

Nanouk hatte das Spiel noch nicht gekannt und durfte am Tag vor dem Turnier mit den Zweitklässlern ins Turnen, da diese das Spiel gerade lernen. Am Turnier hat er sich gut gemeistert!

Dann, am Freitag Abend ein „kleines Unglück“: Der Wasserhahn im Garten liess sich nicht mehr abstellen. Matt versuchte verschiedenes, und ich half mit Knete und Plastik-stücke, aber das Wasser liess sich nicht stoppen. Nanouk düste mit dem Velo zum Nachbarn, und dieser kam zusammen mit einem andern Nachbarn, und die schafften es, einen Schlauch anzuschliessen und einen Knopf reinzumachen, so dass kein Wasser mehr verloren ging. Ich rief dann einen Sanitär an und bat ihn, im Laufe der nächsten Woche mal vorbeizuschauen. Und als wir am Montag von Aberdeen nach Hause kamen, war schon ein neuer Hahn dran!


Dann, am Samstagmorgen, sehr früh (für Orkney Verhältnisse...) fuhren wir nach Inverness. Unser erster Stop war bei den Whalligoe Steps, die uns schon vor 3 Jahren mächtig Eindruck gemacht hatten:


365 Treppen in Stein geschlagen vor mehr als 100 Jahren, als hier viele Heringe gefangen wurden und hier unten auch gleich eingemacht.

Eigentlich hatte ich mich auf einen Tag in der „Grossstadt“ gefreut! Einkaufen, Food Court in der Mall, ... mehr als 100 Leute an einem Ort haben wir seit dem Ba‘ nicht mehr gesehen. Aber als wir dann in dem grossen Einkaufscenter ankamen, merkten wir alle bald, dass das doch nicht unseres war. Sooooo viele Leute, alles so laut und grell! Und so fuhren wir bald weiter in unser Hotel, das zwischen Aberdeen und Inverness lag, am Rande eines kleinen Dörfchens. Es war sehr luxuriös und schön ruhig und wir genossen es!
Das Schachturnier (für alle, die nicht alle Blogs gelesen haben: Nanouk und Maleah hatten sich beide für das Nordschottische Megafinal im Schach qualifiziert, und da dies nur 4 Kindern aus Orkney gelang, fuhren wir natürlich dahin - und hatten voller Stolz die passenden Pullis machen lassen) Der Tag war streng aber spannend und „wir Orcadian Families“ sassen zusammen (3 Familien). Das war schön! Im Gegensatz zur Schweiz dürfen in Schottland die Eltern nicht in den Raum in dem Schach gespielt wird. Wir sassen also in der Cafeteria und mussten warten bis die Kinder zu uns kamen um uns zu erzählen, wie es gelaufen war...



Ich habe einen Organisator gefragt, ob man das gleiche System spiele wie in der Schweiz, so dass nach der ersten Runde Kinder mit je einem Punkt gegeneinander spielen, und die Kinder mit Null Punkten. In der zweiten Runde spielen dann die Kinder mit zwei Punkten gegeneinander, usw. Der Organisator sagte: "Ah, du meinst das Schweizer System?" Hihi, da war ich gerade etwas stolz, Schweizerin zu sein!

Maleah kam 6 Mal strahlend und tanzend nach unten - und hat es tatsächlich geschafft sechs Mal zu gewinnen und wurde somit Suprema ihrer Altersgruppe!
Nanouk hat die ersten zwei Partien gewonnen und musste danach gegen sehr starke Spieler spielen, so dass er die nächsten drei Spiele verlor, und dann erst das letzte wieder gewann. Aber drei von sechs Spielen gewinnen ist auch nicht schlecht! Und wir freuen uns natürlich riesig über Maleahs Triumpf!

Leider können wir nicht ans nordbritische Final, aber wir haben uns vorgenommen, dass die Kinder auch in der Schweiz mal wieder an einem Turnier teilnehmen. Mal schauen, ob das klappt!
Montag war zum Glück schulfrei und so hatten wir wieder schön Zeit für die Rückfahrt, mit Halt in der Kathedralen Ruine von Elgin, bei der Bucht, in der wir vor drei Jahren Delphine gesehen hatten (diesmal leider nicht) und dann zu einem andern alten Favoriten: The Castle of Sinclair and Girnigoe, die auch verfallen sind, aber eine wunderschöne Ruine an einem wunderschönen Ort!


Und dann war es wieder Zeit für die Fähre - und wir freuten uns alle darauf „nach Hause zu kommen“!
Am nächsten Tag hatte Nanouk einen Activity Day in Yesnaby mit Bogenschiessen und Coasteering (was soviel heisst wie „Spass im Meer“) Fotos auf seinem Klassenblog und wir andern drei genossen den normalen Alltag.



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